Eine vielseitige Mobilität gehört zu einer modernen Gesellschaft. Kantonsrat Ruedi Blumer zu Eckwerten und -punkten sozialdemokratischer Verkehrspolitik.
Wir müssen jedoch einen Weg hin zu einer intelligenten Mobilität finden. Immer schneller, immer weitere Arbeits- und Freizeitwege zurücklegen und unter dem Strich doch immer länger unterwegs sein – das kann es nicht sein. Das kann keine sinnvolle Lösung für die Zukunft sein. Vielleicht hilft beim Umdenken die kürzlich an der Urne beschlossene Beschränkung des Pendlerabzuges für die sich die SP im Parlament und im Abstimmungskampf eingesetzt hat.
Wir produzieren leider immer mehr und folglich viel zu viel motorisierten Individualverkehr (MIV). Fossile Brennstoffe sind die Hauptursache für die Klimaveränderung. Die dramatischen Smogglocken über vielen Städten zeigen die Luftverschmutzung sehr deutlich. Der MIV braucht ausserdem auch viel zu viel Platz (Strassen und Parkplätze).
Intelligente Mobilität bedeutet darum überlegte und umweltbewusste Wahl des passenden Verkehrsmittels und handeln nach folgenden Prinzipien: Mobilität vermeiden, (selten bis nie fliegen), Wege verkürzen, Fuss- oder Velo nutzen, öV-Angebote berücksichtigen, beim PW Fahrgemeinschaften bilden.
Der Kantonsrat verabschiedet alle 5 Jahre gleichzeitig ein Strassenbau- und ein öV-Programm. Die SP will möglichst wenige neue Strassen bauen, da jede Strasse zusätzlichen Verkehr generiert. Bei neuen Strassen braucht es zwingend flankierende Massnahmen, um den Verkehr auf den bisherigen Strassen nachhaltig zu reduzieren. Unerlässlich sind Strassenraumgestaltungen, Begegnungs- und Tempo 30 Zonen. Eine hervorragende Sache sind die aktuellen Aggloprogramme, die einen sehr deutlichen Schwerpunkt bei den Verbesserungen für den Fuss- und Veloverkehr setzen (sichere Fussgängerstreifen und Schulwege, durchgehende gut markierte Velowege und Velostreifen). Hier sind Kanton und Gemeinden gefordert, die einmalige Chance der grosszügigen Bundessubventionen zu nutzen und Fuss und Velowege attraktiv auszubauen und somit den Langsamverkehr ernsthaft zu fördern.
Die SP will einen guten Service Public und wehrt sich darum gegen Bahnhof- und Schalterschliessungen. Sie unterstützt Mobilitätskonzepte der öffentlichen Hand, einheitliche Parkplatzbewirtschaftung und Lärmschutzmassnahmen. Sie lehnt zusätzliche Autobahnanschlüsse (Güterbahnhof St.Gallen, Zubringer Rorschach, Anschluss Wachteneggtunnel Gossau-Herisau) klar ab, weil sie den gewünschten Umstieg auf den deutlich verbesserten öV unterwandern. Die SP lehnt das Parkhaus am Schibenertor in St.Gallen entschieden ab, weil es unnötig ist, den öV-Knoten unverantwortbar behindert und die städtebaulich wichtige Platanen-Insel zerstört.
Die SP sagt klar nein zum Schildbürgerstreich der 2. Gotthardröhre, die die Verlagerung der Güter und Personen auf die Bahn (Basistunnel) torpedieren würde. Die Schweiz verkäme zur Transithölle, der Alpenschutzartikel zur Makulatur und die Sicherheit in den Tunnels wäre schlechter als heute, da bald 4 Spuren von jährlich 2 Mio Euro-Brummis benutzt würden.