Das Theatergebäude St.Gallen ist nach 50 Jahren Betrieb ohne Unterbruch sanierungsbedürftig. Am 4. März bringt der Kanton einen Kredit von 48.6 Mio. Franken für eine umfassende Erneuerung des Gebäudes an die Urne. Ein breites überparteiliches Komitee setzt sich für die Sanierung ein – auch die SP ist dabei. Die einmalige Investition sichert und stärkt das Theater langfristig als anerkannten Kulturort und wichtigen Faktor für einen attraktiven Kanton St.Gallen als Arbeits- und Wohnstandort.
«Als anerkannter Kulturort und Standortfaktor leistet das Theater St.Gallen einen wichtigen Beitrag zur Attraktivität unseres Kantons», sind Andreas Widmer, Beat Tinner und Peter Hartmann, die Präsidenten der Fraktionen von CVP, FDP und SP im Kantonsrat, überzeugt. «Das Theatergebäude St.Gallen ist seit 50 Jahren ununterbrochen in Betrieb, die Sanierung ist dringend notwendig.» Deshalb setzen sie sich mit BDP, EVP, Grünliberalen und Grünen des Kantons St.Gallen in einem breiten überparteilichen Komitee für ein «JA zum Theater – JA zum Standort Kanton St.Gallen» am 4. März ein. Dem Komitee gehören bereits über 200 Personen aus Gesellschaft, Wirtschaft, Kultur und Politik aus dem ganzen Kanton an.
Trumpf im Standortwettbewerb
Das Theater St.Gallen ist ein wichtiger Faktor für die Lebens- und Standortqualität im Kanton St.Gallen. Das Theater ist wesentlich für das vielfältige Kulturangebot und für die Lebensqualität in unserem Kanton. Es trägt über die Kantonsgrenzen hinaus zum guten Ruf und zu einer starken Identität unseres Kantons als Arbeits- und Wohnstandort bei. Das ist umso wichtiger, als sich der Standortwettbewerb heute auch stark auf der Ebene von Kultur und Lebensqualität abspielt. Das Theater St.Gallen ist ein erfolgreicher Vorzeigebetrieb. Konzert und Theater St.Gallen haben von vergleichbaren Häusern seit Jahren den höchsten Eigenfinanzierungsgrad schweizweit, und die Besucher-Auslastung von 75% und mehr ist ebenfalls seit Jahren schweizweit Spitze.
Alle profitieren von der Investition
Mit seinen über 150’000 Zuschauerinnen und Zuschauern pro Saison gehört das Theater St.Gallen zu den profiliertesten Kulturbetrieben im Kanton. Der Erfolg des Theaters zeigt: Es spricht alle Bevölkerungsschichten und Altersgruppen an. Für das Komitee ist klar: Das Theater hat Strahl- und Anziehungskraft für andere Kulturangebote im ganzen Kanton und es gibt Impulse für Kultur, Wirtschaft und Bildung im ganzen Kanton. Alle Regionen im Kanton profitieren von der Sanierung. Solche Investitionen, die für alle nutzbar und nützlich sind, werden auch immer von allen getragen – unabhängig vom Ort und unabhängig davon, ob für Verkehr, Gesundheit, Bildung oder Kultur, ob Brücken, Schulen, Spitäler oder Kulturgebäude.
Sanierung dringend notwendig
Nachdem das Gebäude seit seiner Inbetriebnahme vor 50 Jahren noch nie generell überholt wurde, sind Bausubstanz und Haustechnik heute in schlechtem Zustand. Die Sanierung des Theatergebäudes ist dringend nötig, die Liste der notwendigen Instandsetzungsarbeiten ist lang. Es geht darum, das Theatergebäude mit dieser einmaligen Investition langfristig wieder fit zu machen für einen zeitgemässen Betrieb. Verzögerungen oder ein Neubau würden deutlich mehr kosten. Mit der Erneuerung soll das Gebäude zweckmässig – ohne Extrawünsche – an den heutigen Betrieb angepasst werden. Die Platzprobleme werden gelöst, indem Maskenräume, Künstlergarderoben und Werkstätten angemessen erweitert werden.
Neubau oder Nichtstun keine Alternative
Für das Komitee ist klar, dass es keine Alternativen zur Sanierung gibt. Die veraltete Infrastruktur birgt die Gefahr in sich, dass Ausfälle von technischen Anlagen den Betrieb beeinträchtigen. Punktuelle Reparaturen kämen insgesamt deutlich teurer zu stehen. Auch die Kosten für einen Neubau lägen mit geschätzten 130 bis 150 Mio. Franken um ein Mehrfaches höher. Die geplante Instandsetzung ist die beste und günstigste Variante. Wir haben im Kantonsrat auch Alternativen geprüft und diskutiert – darunter auch einen Neubau. Das alles haben wir aber wieder verworfen, da die Alternativen alle teurer und mit grösseren Problemen behaftet wären. Zudem fehlt ein Ort für einen Neubau. Es wäre völlig unklar, wo überhaupt ein solcher möglich wäre.
Breite Zustimmung im ganzen Kanton
Der Kantonsrat nahm den Kredit mit 83 Ja zu 19 Nein deutlich an. Alle Fraktionen sagten geschlossen Ja, nur die SVP war gespalten. Im Komitee «JA zum Theater» engagieren sich bereits über 200 Persönlichkeiten aus dem ganzen Kanton für ein JA am 4. März – die Zahl wächst täglich. Sie umfasst nicht nur Politiker/innen von links bis rechts – z.B. Ständerat Paul Rechsteiner, die NationalrätInnen Thomas Ammann, Claudia Friedl, Barbara Gysi, Markus Ritter und Walter Müller, Dutzende von Mitgliedern des Kantonsrats von den Grünen bis zur SVP sowie Stadt- und Gemeindepräsident/innen –, sondern auch KünstlerInnen wie den Rheintaler Musiker Enrico Lenzin, den Toggenburger Komponisten Peter Roth, Schauspielerin Barbara Rüegsegger vom Wiler «momoll theater», die Uznacher Regisseurin Barbara Schlumpf oder den St.Galler Liedermacher Manuel Stahlberger und Wirtschaftsvertreter wie den Präsidenten des Gewerbeverbandes Andreas Hartmann, den Rheintaler Unternehmer Edgar Oehler oder Olma-Direktor Nicolo Paganini.