Wir trauern um unseren Freund und Genossen Fredi Alder (1943-2022).
Fredi Alder trat der SP 1974 bei. Seit 1975 hatte er durchgehend ein politisches oder richterliches Amt inne. Für die SP sass er von 1988 bis 1995 im Kantonsrat und von 1995 bis 1999 im Nationalrat. Seit 1975 bis zu seinem Tod amtete er als Richter am Rorschacher Kreisgericht. Seit 2000 schliesslich war er Mitglied des Präsidiums der Sozialistischen Bodensee-Internationale. Die Europäische Idee hat seine politische Karriere geprägt. Die Europäischen Grundwerte hat er immer mit Feuer und Flamme vertreten.
Wir verlieren mit Fredi einen überzeugten und engagierten Sozialdemokraten und grossartigen Menschen. Wir danken ihm für seinen unermüdlichen Einsatz für die SP und für die Sozialistische Bodensee-Internationale. Seiner Familie sprechen wir unser tief empfundenes Mitgefühl aus.
Die Abdankung findet statt am Freitag, 2. September um 11 Uhr auf dem Friedhof Rorschach.
Wir danken Dir, Fredi, für deinen Kampf für Gerechtigkeit und Solidarität.
Im Folgenden publizieren wir die Laudatio, die SBI-Co-Präsident Moritz Rohner auf Fredi Alder geschrieben hat. Die SBI kreierte angesichts der grossen Leistungen Fredi Alders eine SBI-Ehrenmedaille.
Lieber Fredi. Seit 21 Jahren bist du Präsident der SBI. Das ist in unserer 120-jährigen Geschichte einsame Spitze. Als du 1974 SP Mitglied wurdest, lag ein vereintes Europa zweifellos noch in weiter Ferne. Trotzdem hat die europäische Idee deine politische Karriere geprägt wie kaum ein anderes Thema. Europa gilt dein Herz und du hast die Grundwerte der europäischen Solidarität und Gemeinschaft immer mit Feuer und Flamme vertreten. Davon hast du dich nicht ablenken lassen – innerorganisatorische Debatten und Nebenschauplätze kamen dir nicht in den Weg. So hast du einmal, als es um irgendeine Statutenänderung ging, gesagt: «Wir sollen die Statuten der SBI ändern? Brauchen wir nicht, die liest ja eh keiner.» Eine sinnbildliche Anekdote dafür, dass bei dir der Kampf für die Sache stets an erster und wichtigster Stelle stand!
Du, Fredi, verlässt die SBI in einer Zeit, in der ein Europa der Solidarität wichtiger ist als je zuvor. Unsere Gemeinschaft steht unter Beschuss. Im wörtlichen Sinne durch den schrecklichen russischen Angriffskrieg in der Ukraine, aber auch durch die fortschreitende Klimakrise und in den letzten Jahren durch die Verteilungsfragen aus der Corona-Pandemie. Diese globalen Herausforderungen schaffen wir nur gemeinsam. Aber wir werden sie schaffen. Davon warst du Fredi immer überzeugt.
Du hast die SBI in den letzten zwei Jahrzehnten mitgetragen und gerade die momentane verzwickte internationale Situation ist in meinen Augen das beste Beispiel dafür, dass es Gefässe des Austausches und der Zusammenarbeit wie die SBI auch in den kommenden Jahren unbedingt braucht. Auch dank dir existiert die SBI heute noch und kann durch eine fortlaufende Erneuerung des Vorstands und des Präsidiums hoffentlich auch in Zukunft politische Akzente rund um den Bodensee setzen.
Dafür möchten wir dir Danke sagen. Danke für dein langjähriges kraftvolles Engagement für die SBI. Danke für dein Engagement für ein solidarisches, gerechtes, progressives und sozialistisches Europa.
Nun haben wir uns etwas überlegt. Denn den am längsten amtierenden Präsidenten der SBI kann man nicht einfach mit ein paar Blumen und netten Worten aus dem Amt entlassen. Wir, der Vorstand und das neue Präsidium möchten dir deshalb gerne eine Ehrenmedaille für deine Aussergewöhnlichen Verdienste um die Sozialistische Bodensee-internationale verleihen. Wir haben diese Medaille ins Leben gerufen, um heute und in Zukunft gezielt Menschen für ihre politische Arbeit ehren zu können. Personen, die sich über alle Massen für unsere Sache, die gemeinsame sozialistische Zusammenarbeit über alle Landesgrenzen hinweg, einsetzen. Und umso mehr freut es mich das wir mit dir heute den Anfang machen dürfen. Lieber Fredi, vielen Dank für alles.