Die SP nominiert Bettina Surber für den zweiten Wahlgang in die Regierung. Die Partei ist überzeugt, damit auch den bürgerlichen Wähler*innen ein sehr gutes Angebot zu machen. Surber gilt als äusserst erfahrene und kompromissfähige Politikerin, die für das Amt der Regierungsrätin die nötigen Fähigkeiten mitbringt.
Am Donnerstagabend hat der Parteitag der SP des Kantons St.Gallen entschieden, mit Bettina Surber für den zweiten Wahlgang der Regierungungsratswahlen anzutreten. Zuvor hatten sich die SP, die Grünen und die Grünliberalen in gemeinsamen Gesprächen darauf verständigt, dass es im zweiten Wahlgang nur eine Kandidatur aus dem linksgrünen Lager geben soll. Denn nur mit einer einzigen Kandidatur ist ein starker, fokussierter Wahlkampf möglich, um auch die Stimmen der Bürgerlichen zu gewinnen.
Zweiter Sitz legitimiert
Im ersten Wahlgang am vergangenen Sonntag hat die SP erfolgreich den Sitz von Laura Bucher als Bisherige in der Regierung verteidigt. Bettina Surber, Daniel Bosshard (Grüne) und Sarah Noger-Engeler (GLP) haben als neu Kandidierende im ersten Wahlgang alle drei sehr gute Resultate erzielt.
Die SP bedankt sich bei Grünen und Grünliberalen, dass sie ihre eigenen Kandidaturen für den zweiten Wahlgang zurückziehen. «Damit haben wir gemeinsam eine optimale Ausgangslage für den zweiten Wahlgang geschaffen», sagt SP-Präsidentin Andrea Scheck. «So können wir die Stimmen möglichst gut auf eine Person bündeln.»
Im zweiten Wahlgang sind noch zwei Sitze in der Regierung frei. Bisher gehörten sie der SP und der SVP. «Angesichts der Wahlanteile des links-grünen Lagers bei den Kantonsratswahlen ist auch unser zweiter Sitz gut legitimiert», sagt Scheck. «Es ist für die Konkordanz wichtig, dass dieser Bevölkerungsteil in der Regierung angemessen abgebildet wird. Die Regierung ist bereits heute klar bürgerlich geprägt.»
Ideale Kandidatin
Regierungsratswahlen sind letztlich immer Persönlichkeitswahlen. Mit Bettina Surber schickt die SP eine sehr erfahrene Politikerin in den 2. Wahlgang. Surber bringt zwei Eigenschaften mit, die eine gute Politikerin auszeichnen. Sie verfügt über einen klaren politischen Kompass und gleichzeitig über die Fähigkeit, Kompromisse zu erarbeiten.
Die langjährige Kantonsrätin und SP-Fraktionschefin ist bekannt für ihre Verlässlichkeit und wird weit über die Parteigrenzen hinaus geschätzt. Immer wieder ist es ihr gelungen, tragfähige Kompromisse zu schmieden. Dazu gehören etwa die Unterstützung der Gastronomie während der Coronakrise, die Vergünstigung der Krankenkassenprämien oder auch die Schaffung von ausserfamiliären Betreuungsangeboten in den Gemeinden.
Die SP ist zuversichtlich, dass sie im zweiten Wahlgang auch bei den Bürgerlichen mit Surber viele Stimmen gewinnen kann. «Wir stellen eine berechenbare Kandidatin mit den benötigten Fähigkeiten zur Wahl», sagt Parteipräsidentin Andrea Scheck. «Bettina Surber: Weil Erfahrung zählt», lautet entsprechend der Slogan für den zweiten Wahlgang.
Nach dem ersten Wahlgang ist zudem keine Person aus der Kantonshauptstadt mehr in der Regierung vertreten. Auch in dieser Hinsicht ist Surber die ideale Kandidatin. «Die Karten im zweiten Wahlgang werden neu gemischt. Ich freue mich über eine möglichst breite Unterstützung aus allen Teilen des Kantons», sagt Bettina Surber.
Für Stadt und Land
Die 43-jährige Surber arbeitet als selbständige Anwältin in St.Gallen und ist Mutter einer Tochter. Aus ihrer Arbeit als Anwältin weiss sie, wie Ungleichheiten Probleme schaffen. Als Regierungsrätin möchte sie sich in diesem Sinn für den sozialen Ausgleich einsetzen. «Auch in unserem Kanton sind die steigenden Preise, Mieten und Krankenkassenprämien ein immer drängenderes Problem für die grosse Mehrheit der Bevölkerung.»
Ebenfalls ein grosses Anliegen ist ihr der Ausgleich zwischen der Stadt und dem Land: «Wir leben in einem vielfältigen Kanton. Nur wenn wir die unterschiedlichen Bedürfnisse der Regionen in Einklang bringen, können wir zusammen die Zukunft gestalten», sagt Surber. Zu einer zukunftsfähigen Gesellschaft gehört auch der ökologische Umbau. «Er muss rasch erfolgen und für alle finanzierbar sein.»