Feministischer Wind aus Rapperswil-Jona

Mit Susann Helbling erhalten wir diesen Herbst zum ersten Mal seit zwölf Jahren wieder eine Kantonsrätin aus der Stadt Rapperswil-Jona. Wir dürfen uns freuen, denn Susann ist äusserst engagiert, zielstrebig und brennt für einen gerechteren Kanton St.Gallen. Von Robin Fretz, SP Rapperswil-Jona

«Ich werde Kantonsrätin!», nahm sich Susann Helbling im Wahlkampf von 2020 vor. Doch damit, dass sie ihr Ziel so bald erreichen würde, hatte sie trotz ihrem starken Einsatz in der Kampagne und ihrem sehr guten Resultat nicht gerechnet. Nach dem Rücktritt von Eva B. Keller und dem Verzicht von Karin Blöchlinger wird Susann, nur zweieinhalb Jahre nach ihrer ersten Kandidatur, am Montag, 19. September, im Kantonsrat vereidigt.

Von Mitarbeitenden motiviert

Die Initialzündung für ihren Wunsch, im Kantonsrat zu politisieren, gaben einige Mitarbeitende ihrer Schule: Sie baten die ausgebildete Kindergartenlehrerin und Ergotherapeutin darum, Lehrer:innenvertreterin zu werden. Teil der Vertretung wurde Susann zwar nicht, doch zusammen mit ihrer Mithilfe bei der Organisation des feministischen Streiks wurde ihr Wille geweckt, ihre Erfahrungen in einem weiteren Rahmen einzubringen. Sie trat dem Vorstand der kantonalen Kindergartenkonferenz, deren Vizepräsidentin sie heute ist, bei und wurde Mitglied der SP.

Seither hat Susann Helbling in kurzer Zeit bereits enorm viel für die sozialdemokratische Bewegung geleistet. Sie führte erfolgreich die Arbeitsgruppe für eine städtische Selbstfinanzierung des geplanten Alterszentrum Schachen in Rapperswil-Jona an, leitete eine Podiumsdiskussion im Wahlkampf von Fredy Fässler und organisierte mit Susanne Thommen der SP Rapperswil-Jona, Vertreter:innen der Grünen und des SBK die regionale Kampagne der Pflegeinitiative. Des Weiteren engagierte sie sich im Initiativkomitee für mehr bezahlbaren Wohnraum in der Stadt und wirkte im Organisationskomitee der regionalen Anlässe zum 50-jährigen Frauenstimmrecht sowie einer Kundgebung für Frieden. Seit April ist sie nun auch Co-Präsidentin der SP Rapperswil-Jona.

Neben diesem enormen politischen Einsatz unterrichtet Susann Jugendliche ehrenamtlich in Menschenrechtsbildung bei Amnesty International und amtet als Revisorin der Interessensgemeinschaft Zeughausareal in Rapperswil-Jona. Zudem leistet sie zusammen mit ihrem Partner Care-Arbeit in der Erziehung zweier Töchter. Zum Ausgleich tanzt Susann gerne Flamenco, wandert und jasst.

Fokus auf Bildung, Gesundheit und Gleichstellung

Als Kantonsrätin wird Susann vor allem in der Bildungspolitik, im gesundheitlichen Bereich und der Gleichstellung Akzente setzen. Besonders wichtig sind ihr dabei auch eine Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen, die Gewährleistung einer gesunden Entwicklung von Kindern und eine soziale Familienpolitik. Auch für die Umwelt, welche den Rahmen für alles andere bildet, will sie sich im Kantonsrat einsetzen. Darin bewegt sie vor allem die Stärkung des Langsamverkehrs. Ein zentrales politisches Anliegen für die Region See-Gaster hat Susann als überzeugte Feministin ebenfalls: «Die Region braucht eine Verbesserung der Situation für Prävention und Opfer häuslicher Gewalt.»

Um im Kantonsrat wirken zu können, will Susann nun erstmals dessen Mechanismen besser kennenlernen und sich gut vernetzen, dies auch mit anderen Politiker:innen aus der Region. Sie ist überzeugt, dass eine positive und verbindende Herangehensweise wichtig ist, um in der Minderheit des bürgerlich dominierten Parlaments Allianzen schmieden zu können.

Dieser Text  erschien im aktuellen links. Links gibt es seit diesem Jahr auch digital: www.links-sg.ch 

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